Unsere Rede auf der Wahlabenddemo in Frankfurt

Transfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit und Rassismus ziehen heute als erschreckende Mehrheit in den Bundestag ein.

Wir haben Angst, weil wir sehen, wie schnell sich die Grenzen des Sagbaren verschieben, wie schnell Worte in Gewalt umschlagen. Wir sind wütend, weil uns klar ist wo diese Politik endet. Gerade jetzt ist es verständlich, sich hilflos zu fühlen. Doch wir dürfen uns dieses Gefühl der Ohmacht nicht aufzwingen lassen!

Deshalb brauchen wir alle Antifaschismus – und zwar als gelebte Praxis. Antifaschismus kann bedeuten, auf Proteste wie diesen zu gehen. Antifaschismus kann bedeuten, zu offenen Antifaschistischen Treffen, Studis- oder Omas gegen rechts zu gehen. Antifaschismus muss bedeuten, solidarische Netzwerke aufzubauen, in denen niemand allein gelassen wird. Antifaschismus muss bedeuten, sich Hass entgegenzustellen, egal wo er auftritt – auf der Straße, in der eigenen Familie, im Freund*innenkreis oder am Arbeitsplatz.

Antifaschismus heißt auch: Solidarität mit unterschiedlichen Aktionsformen. Deshalb senden wir an dieser Stelle Liebe und Kraft an alle Antifas im Untergrund und in Haft!

Die Geschichte Antifaschistischen Widerstandes lehrt uns: Faschist*Innen haben es am leichtesten wenn wir wegsehen. Wenn wir schweigen, obwohl wir das Unrecht vor uns erkennen. Wenn sie uns isolieren und jeder nur noch für sich selbst kämpft – aus Angst als nächstes ihren Stiefel im Nacken zu haben oder aus der Hoffnung heraus, verschont zu bleiben. Wir wissen allerdings auch: Faschist*Innen machen vor nichts halt und verschonen niemanden. Deshalb stehen wir alle zusammen und kämpfen füreinander.

Füreinander und gegen diese revisionistischen Schweine. Denn unsere Solidarität ist größer als ihr Hass. Unser Zusammenhalt ist stärker als ihre Einschüchterungsversuche. Unsere Wut wächst mit jeder Lüge, die sie erzählen. Wir wissen schon längst, wer sie sind und wofür sie stehen. Wenn sie ihre rassistischen Reden halten, werden wir solange laut sein bis sie wieder abziehen. Wenn sie ihre Parteitage abhalten, um ihren Hass zu organisieren, werden wir sie blockieren. Mit jede*r Antifaschist*in die sie kriminalisiert haben, um uns abzuschrecken, ist unsere Wut und Entschlossenheit nur größer geworden!

Dresden, Hamburg, Berlin, Essen, Riesa und Neu-Isenburg – sie waren erst der Anfang! Wir lassen uns nicht aus dem Weg räumen! Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir sind viele. Und wir stehen alle zusammen: gegen den Rechtsruck, gegen den Hass und gegen den Faschismus.

In jeder Stadt, in jedem Land – Unsere Antwort ist klar:

Jin, Jîyan, Azadî!

No pasarán!

Siamo tutti antifascisti!

 

Fotos von @adjust.colors.and.blacks – vielen Dank!