Hier unser Redebeitrag:
„Liebe Antifaschist*innen,
vielen Dank, dass wir hier heute sprechen dürfen.Insbesondere möchten wir uns bei den engagierten Mühlheimer*innen bedanken, die diese Demo organisiert haben, um den erstmaligen Antritt der AfD bei den Kommunalwahlen nicht unkommentiert zu lassen. Die Präsenz der AfD darf niemals Normalität werden, sondern muss stets von Protest und Widerstand begleitet werden!
Der Kommunalwahlkampf nimmt in ganz Hessen derzeit Fahrt auf, und das bedeutet auch: Rechte Propaganda in Form von Wahlplakaten, Flyern, Veranstaltungen und ähnlichem ist so präsent wie sonst nie. Die AfD tritt landesweit an, aber auch die NPD hat in Teilen Hessens, etwa im Wetterau- und Lahn-Dill-Kreis, Listen aufgestelt. Die extrem rechte Kleinpartei ‚Die Republikaner‘ tritt im Main-Kinzig-Kreis an. In vielen Städten existieren rechtspopulistische Wähler*innengruppen, die nur scheinbar für bürger*innennahe Politik stehen, tatsächlich aber rassistische Hetze, Verschwörungsideologien oder offene Kumpanei mit Neonazis propagieren. Sie nennen sich ‚Bad Sodener Bürger‘, ‚Freie Liste Biblis‘ oder ‚Bürger für Frankfurt‘. Auch hier gilt es, den rechten Spuk zu entlarven und die Handlungsspielräume der Rechten einzuschränken.
Die AfD ist nach wie vor aber die relevanteste Partei am rechten Rand. Sie ist die zentrale Triebkraft und zugleich größte Profiteurin des gesellschaftlichen Rechtsrucks der vergangenen Jahre. Ihr Geschäft ist Hass und Hetze. Einen ‚gemäßigten‘ oder ‚moderaten‘ Flügel gibt es in der AfD inzwischen nicht mehr, auch wenn sich der hessische Landesverband mitunter in dieser Form inszeniert. Die AfD steht allen Prinzipien der Gleichheit feindselig gegenüber: der Migration, der Geschlechtergerechtigkeit, dem Sozialstaat. Mit ihrer sozialstaatsfeindlichen Haltung stellt sie sich dabei selbst in den Dienst des Kapitals – sie ist eben keine Kleine-Leute-Partei, ganz im Gegenteil. Insbesondere in der Corona-Krise zeigt sich: Rechte Parteien sind niemals die Lösung. Sie hetzen und spalten, verbreiten Ressentiments und Verschwörungsideologien. Eine konstruktive Lösung für die Krise, die unzählige Menschen trifft, haben sie nicht.
Die Kreisverbände Offenbach-Stadt und -Land gelten innerhalb der hessischen AfD schon seit längerem als besonders weit rechts stehend. Mit Christin Thüne aus Offenbach und Carsten Härle aus Heusenstamm, der sich auch gerne mal auf Treffen von Reichsbürgern herumtreibt, wohnen hier gleich zwei prominente extrem Rechte der Partei. Das am 8. März 2020 durch Antifaschist*innen erfolgreich verhinderte extrem rechte Vernetzungstreffen, das zunächst in Rumpenheim stattfinden sollte, später in Obertshausen, ist ein weiterer Beweis für die Gefahr, die auch von der hiesigen AfD ausgeht.
Die Einladung von Häcle für eine Wahlkampfveranstaltung nach Offenbach beweist dies einmal mehr. Am 4. März soll der Faschist Björn Höcke in Offenbach auftreten. Wir rufen euch alle auf, gemeinsam mit uns gegen diese Veranstaltung zu demonstrieren. Genauere Infos findet ihr zeitnah auf unserer Webseite. Keine Bühne für Faschisten!
Alle zusammen gegen den Faschismus!“