Wir sind sauer! Die Hanauer Koalition von CDU, FDP und SPD missachtet die Forderungen zweier Familien, welche ihre Angehörigen beim rassistischen Anschlag in Hanau verloren haben. Die beiden Familien wollen nicht, dass die Namen ihrer Angehörigen auf ein Denkmal am Kanaltorplatz geschrieben werden.
Laut Armin Kurtović, Vater von Hamza Kurtović, setzt sich die Stadt nicht für eine ausreichende Aufklärung ein und übernimmt keine Verantwortung. Es könne kein aufrichtiges Gedenken stattfinden solange es keine Konseuquenzen gibt. Fehler wurden nicht eingeräumt, obwohl der Untersuchungsausschuss bestätigte, dass der Notausgang verschlossen war und das Notrufsystem überlastet und veraltet. Ebenfalls haben sich alle Familien einen zentraleren Platz für das Denkmal gewünscht, den Markplatz in Hanau.
Als Antwort auf Kritik von Emiş Gürbüz, Mutter von Sedat Gürbüz, wurde ihr Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft veröffentlicht und in einer Pressemitteilung gegen sie verwendet. Ein persönlicher Brief von Armin Kurtović an den Oberbürgermeister wurde ohne Zustimmung an Journalist:innen der taz weitergeleitet.
All diese Entwicklungen zeigen uns, dass die Stadt Hanau die Privatsphäre und Bedürfnisse der Angehörigen ignoriert und nicht an einer ernstzunehmenden Aufklärung interessiert ist.
Wir solidarisieren uns mit allen Betroffenen von rechter Gewalt, mit ihren Familien und Freund:innen. Wir stellen uns hinter Armin Kurtović und fordern eine ernsthafte Aufarbeitung und politische Konsequenzen. Für eine Welt ohne Faschismus.
„Man muss aufklären und dafür geradestehen, das können die nicht. Die sollen Verantwortung übernehmen und sagen, wir haben scheiße gebaut.“ – Armin Kurtović