Mahnwache: Donnerstag, 20.02., 18 Uhr, Marktplatz Hanau
Mahnwache: Freitag, 21.02., 17 Uhr, Heumarkt Hanau
Demonstration: Samstag, 22.02., 14 Uhr, Freiheitsplatz Hanau. Zugtreffpunkt für Frankfurt: 13 Uhr, Hauptbahnhof
Wieder einmal ist es einem Rechtsterroristen gelungen, Menschen zu ermorden. Insgesamt 10 Menschen sind getötet worden – hingerichtet aus rassistischen Motiven.
Und nicht von Ungefähr hat sich der Täter seine Ziele ausgesucht: Bars, in denen er migrantisierte Menschen vermutete und fand.
Unser aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freund*innen der Opfer. Allen Verletzten und Betroffenen wünschen wir eine schnelle und vollständige Genesung.
Im Laufe des Morgens ist ein „Manifest“ aufgetaucht, das nun von allen möglichen Seiten als wirres Schreiben bezeichnet wird. Diese Einschätzung ist falsch! Tatsächlich entfaltet der Täter darin ein geschlossen faschistisches Weltbild, hauptsächlich gespeist aus Rassismus, Antisemitismus und Misogynie.Es ist noch nicht abschließend geklärt, was alles zu dieser menschenverachtenden Weltanschauung beigetragen hat. Doch aus Presseberichten geht hervor, dass er sich – wie die Täter von Halle und Christchurch – unter anderem in extrem rechten Online-Foren bewegte. Es liegt sehr nahe, dass er hier Bestätigung seines rechten Weltbildes und Bestärkung für seine Anschlagspläne erfahren hat.
Nur weil er mutmaßlich allein handelte, ist er noch lange kein Einzeltäter!
In der Berichterstattung wurde und wir nun aber viel zu oft das Bild des „verrückten Einzeltäters“ bemüht. Er hat sich seine Opfer nicht zufällig ausgesucht! Er war nicht „einfach verrückt“, er war zutiefst rassistisch, antisemitisch und frauenverachtend.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der dieses Weltbild immer offener und ohne Widerspruch geäußert werden kann. In der die Grenzen des Sagbaren zunehmend nach rechtes verschoben werden. In der Faschist*innen wie Björn Höcke, Götz Kubitschek, Alice Weidel und viele mehr jeden Tag daran arbeiten, diese Grenzen weiter und weiter zu verschieben.
Dieser Verschiebung müssen wir entgegentreten! Den Betroffenen von rechter Gewalt gilt unsere Solidarität! Nehmt die Sorgen der Betroffenen ernst. Bietet eure Hilfe an! Sei es in der U-Bahn, auf dem Arbeitsplatz oder im Sportverein.
Meldet rechte Vorfälle! Engagiert und organisiert euch!
Kommt am Samstag, den 22.02.2020 um 14:00 Uhr zur bundesweiten Demonstration in Hanau.
Bündnis gegen rechten Terror Hessen